EU Green Deal
Vorteile für Unternehmen in Österreich
Der Europäische Green Deal ist eine von 6 Prioritäten der EU und setzt es sich zum Ziel bis 2050 der erste klimaneutrale Kontinent zu werden. Durch die Forcierung von nachhaltigen Technologien und die Eröffnung von neunen Absatzmärkten, ist der Green Deal eine große Wachstumschance für alle Unternehmen aus der Umweltbranche.
Der EU Green Deal als Wachstumsmotor
In 8 Themenbereichen wurden Ziele und Maßnahmen definiert, um den Klimaschutz voranzutreiben und die Biodiversität zu erhalten, Europa mit sauberer Energie zu versorgen, eine nachhaltige Industrie zu schaffen, Umweltverschmutzungen zu beseitigen, eine umweltverträgliche Mobilität aufzubauen und eine großflächige, nachhaltige Landwirtschaft zu etablieren.
Zur Zielerreichung und zur Umsetzung der Maßnahmen stellt die EU rund 1 Billion € von 2021 – 2027 zur Verfügung und bringt zahlreiche Regulatorien und Gesetze in die nationale Umsetzung. Dieses enorme Budget wird über Finanzierungen und Förderungen eine nachhaltige Wirtschaft stärken und am europäischen Markt neue Geschäftsfelder eröffnen.
1 Billion € für den Klimaschutz
30% des EU-Budgets sind für den Klimaschutz vorgesehen. Hinzu kommen weitere Finanzierungsquellen, sodass in Summe 1 Billion € zur Verfügung steht.
- 503 Mrd.€ EU-Budget für Klimaschutz und Umwelt
- 25 Mrd. € EU-Emissionshandelsfonds (ETS)
- 279 Mrd.€ Privates & öffentliches Investment
- 100 Mrd. € Just Transition Mechanismus
- 114 Mrd.€ Nationale Strukturfonds
Zusätzlich sind aus dem Fonds Next Genreration EU „Corona Wideraufbaufonds“, der in Summe 750 Mrd. € umfasst, aus dem RRF Recovery and Resilience Facility (in Summe 672,5 Mrd. €) 37% für den Klimaschutz vorgesehen.
Österreichische Unternehmen & Forschungs-einrichtungen profitieren vom dem EU Green Deal
1. Markt
Neue Gesetze bringen neue Marktchancen in unterschiedlichen Größen. Das Wachstum der europäischen Märkte im Green Tech Bereich wird mit rund 7,5% pro Jahr für die nächsten 10 Jahre erwartet. Relevante Gesetzgebungen mit Markteinfluss sind:
- Europäisches Klimagesetz: Bis 2030 Emissionsreduktionen um 55% gegenüber 1990; Netto-Null-Emissionen bis 2050
- Infrastruktur: Einsatz von Level(s); ein Bewertungsrahmen für die Nachhaltigkeit von Gebäuden; Renovierungs-Welle, Smarte Mobilität
- Zero Pollution Action Plan: Null-Verschmutzungs-Aktionsplan für Wasser, Luft, Boden; Keine Umweltverschmutzung durch große Industrieanlagen; Chemicals Strategy for Sustainability: Eine giftfreie Umwelt
- Energy Efficiency First: Energieverbrauch bis 2030 um mindestens 32,5% senken
- Hydrogen Strategy: Bis 2030 min. 40GW an erneuerbaren Wasserstoff-Elektrolyseuren und 10 Mio. Tonnen Wasserstoff
- Secondary Raw Materials: höherer Einsatz von recycelten Rohmaterialien
- Safe & Sustainable by Design: Entwicklung und Einsatz von sicheren und nachhaltigen Materialien und Produkten
Europäisches Klimagesetz
- Zielt auf Netto-Null-Treibhausgasemissionen
- Etabliert einen Governance-Prozess für nationale Klimapläne
- Durch das Klimagesetz will die EU wirtschaftliche Berechenbarkeit schaffen und Investoren ermutigen
2. Finanzierung
Die EU finanziert indirekt über Intermediäre wie z.B.: den EEEF (European Energy Efficiency Fund).
Europäische Investment Bank
- Eine der größten Geldgeber für den Klimaschutz
- Unterstützt Projekte, die die Prioritäten der EU verfolgen
- Förderbereiche sind Investitionsprojekte in: F&E&I, Infrastruktur, Klimaschutz, KMU, ausgewogene territoriale Entwicklung
- Vorteil: Projekte werden möglich, die Banken aus rein marktwirtschaftlicher Sicht nicht finanzieren
- In Österreich vergeben z.B.: Raika, Austrian Anadi, Oberbank Darlehen, Garantien und Eigenkapital über die EIB.
Beispielprojekte
Errichtung Windpark Pretul 42MW
- 37 Mio. € EIB Finanzierung
- 52 Mio. € Gesamtbudget
Errichtung Wasserkraftwerk Graz und Windpark Deutschlandsberg
- 140 Mio. € EIB Finanzierung
333 Mio. € Gesamtbudget
3. Förderung
Direkte Zuschüsse vergibt die EU vor allem über das F&E&I Programm Horizon Europe, über Fonds und Initiativen.
- Struktur Fonds
- Thematische Fonds: z.B.: Innovation Fund (for low carbon innovation)
- Excellent Science: 25,8 Mrd. € z.B.: Austauschprogramme für WissenschaftlerInnen wie MSCA Programm
- European Challenges: 52,7 Mrd. € für Climate, Energy & Mobility, Food, Bioeconomy, natural Resources, Agriculture, Environment, Digital, Industry & Space, Culture, Creativity and Inclusive Society, Health
- Innovative Europe: 13,5 Mrd. € – Themenoffene Innovationsprogramme wie z.B.: SME Accelerator
- Partner Initiativen: verschiedene Kooperationen auf Länderebene (weltweit), Industrie und EU-Kommission, Programme wie z.B.: Eureka, Eurostars – Fuel Cells and Hydrogen Joint Undertaking
- IPCEI: Important Projects of Common European Interest; österreichische Beteiligungen: IPCEI Batteries / IPCEI Microelectronics; Aktuelle Teilnahmebemühungen in: IPCEI Hydrogen/ IPCEI Low CO2 Emissions Industry (LCI) / IPCEI Microelectronics II (ME II)
Das Green Deal Budget
wird über thematische EU-Calls vergeben.
Finden Sie hier einen Überblick.
European Challenges (Horizon Europe)
- Climate Sciences (ca. 272 Mio €)
- Cross-Sectoral Solutions (ca. 550 Mio €)
- Sustainable, Secure and Competitive Energy Supply (ca. 1,2 Mrd €)
- Efficient, Sustainable and Inclusive Energy Use (ca. 241 Mio € )
- Clean and Competitive Solutions for All Transport Modes” (ca. 0,5 Mrd €)
- Safe, Resilient Transport and Smart Mobility” (ca. 372 Mio €)
Innovation Fund Call (Thematische Fonds)
Aktuell offener Green Deal Call (bis 10.3.):
- Innovationen in CO2 einsparende Technologien und Prozesse (wie CCU oder CCS), erneuerbare Energie & Energiespeicher
- Demonstrationsprojekte, deren Marktpotential klar absehbar ist
Marktpotential statt Grundlagenforschung
Nachteil: hochkompetitiv, ALLE Kriterien müssen erfüllt sein
Vorteil: 60% Zuschuss, Einzelantrag möglich, kein Partner notwendig
Alle Calls mit Green Deal Bezug
Alle offenen und kommenden Calls finden Sie hier: Funding and Tenders Portal.
Sie haben ein hochinnovatives Projekt, finden aber keinen Green Deal Call der zu Ihrem Thema passt?
SME Accelerator Call (Innovative Europe)
Sie haben ein hochinnovatives Projekt, aber finden aktuell keinen Green Deal Call der zu Ihrem Thema passt?
Sie sind ein KMU und Ihr Vorhaben ist game-changing & disruptiv?
Ihr Produkt wird den Markt nachhaltig verändern?
Ein Prototyp ist schon vorhanden und Sie suchen nach einer Förderung, um Ihr Produkt breit zu skalieren?
SME Accelerator vergibt bis zu 2,5 Mio. € Zuschuss und bis zu 15 Mio. € Darlehen für herausragende, marktverändernde Vorhaben, völlig themenoffen.
Nachteil: hoher Aufwand, hoch kompetitiv (Erfolgsquote ~ 5%)
Vorteil: Einzelantrag, kein Konsortium nötig
In 5 Schritten zu Ihrem Green Deal
Mein Unternehmen will...
… ein grünes Investitionsprojekt umsetzen
Über Finanzierungsmöglichkeiten bei einer EIB Partnerbank oder direkt bei der EIB informieren.
… mit EU-Erfahrung ein eigenes Forschungs-/Innovationsprojekt fördern lassen
Über offene und kommende Calls im Funding and Tenders Portal informieren.
… an einem Forschungs-/Innovationsprojekt mitwirken
Auf EU-Ebene erfahrene Partner im eignen nationalen & internationalen Umfeld identifizieren bzw. über FFG, EEN oder GTC-Netzwerk kontaktieren.
… mit grünen Lösungen Wachstum erzielen
Regulative Vorgaben zu Kilmaschutz & Kreislaufwirtschaft sondieren und für Geschäftsfeldentwicklung nutzen
… in unserem Themenfeld auf EU-Ebene up-to-date bleiben
Thematischen EU-Netzwerken beitreten, zu Newsletter anmelden und Netzwerk-Webinare besuchen
EU-Netzwerke Beispiele:
Energie
- E3P (European Energy Efficiency Platform)
- European Energy Research Alliance
- Climate KIC: Mitgliedschaftsorganisation der EU (über das EIT) zum Thema Übergang zu zero emission und klimaresilienter Gesellschaft (Wissenschaft, Industrie und Politik)
Batterien
- European Battery Alliance EBA250: eine Initiative der EU-Kommission
- ETIP Batteries Europe: die europäische Technologie- und Innovationsplattform für Batterien
- ALBATS (Alliance for Batteries Technology, Training and Skills): ein EU-Projekt im Ausbildungsbereich
Wasserstoff
- Joint Undertaking Fuell Cells and Hydrogen: veröffentlicht Calls, bringt Stakeholder zusammen
- Hydrogen Europe Industry: führende europäische Industrievereinigung, um Wasserstoff zu promoten
Grüner Stahl
- ESTEP (European Steel Technology Platform): verbindet als Mitgliedschaftsorganisation die europäische Stahlindustrie
- Spire eine PPP (Public Private Partnership) der europäischen Prozessindustrie mit der EU
- Metallurgy Europe: Eureka Cluster der metallverarbeitenden Industrie
- EIP (European Innovation Partnership on raw material): eine Stakeholder Plattform der Industrie, öffentlichen Stellen, Wissenschaft und NGOs
Kreislaufwirtschaft
- EURIC (European Recycling Industries Confederation): Dachorganisation der europäischen Recycling-Industrie
- EWMA (European Waste Management Association): Vertretung für die private Abfallverwertung und Circular Economy in Europa
- Fachportal für Entsorgung und Kreislaufwirtschaft
- Stakeholderplattform für die europäische Circular Economy
- EEA (European Environment Agency): Informationsstelle der EU für Umweltauswirkungen (auch Industrie)
Enterprise Europe Network (EEN)
Ihr
Ansprechpartner
Johann Koinegg
Green Tech Valley Cluster
Tel.: +43 316/40 77 44-22
koinegg@greentech.at