Hydrogen Research Map
Austria
Die Hydrogen Research Map Austria führt den heimischen Vorsprung in der Wasserstoff-Forschung vor Augen. H2 gilt als einer der Energieträger der Zukunft. Dennoch gibt es noch einige offene Fragen. Die Unternehmen im Green Tech Valley arbeiten an Antworten und innovativen Lösungen.
Green Tech Valley ist Hydrogen-Hotspot
22 (außer-)universitäre österreichische Einrichtungen sind in der Forschung an grünen Wasserstofftechnologien europaweit unter den Top-3. In der aktuellen „H2 Research Map“ sind diese Kompetenzen gebündelt erfasst. Fazit: Die Steiermark bildet rund 60 Prozent dieser wegweisenden Leistungen ab, der Fokus verlagert sich auf industrielle Anwendungen und die Zahl der Forschenden ist mit knapp 480 Personen um rund 50 (!) Prozent gestiegen.
Der EU Green Deal hat, wie prognostiziert, zu einer hohen Dynamik und Konzentration für industrielle, netzdienliche und mobile Anwendungen von Wasserstoff am Weg zur Klimaneutralität geführt. Das unterstreicht auch das brandaktuelle Update der H2 Research Map Austria. Gemeinsam mit dem Mobilitätscluster ACstyria hat die Clusterorganisation des Green Tech Valley die universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen Österreichs dazu unter die Lupe genommen – um die thematischen Schwerpunkte, die Größe und Ausstattung der Labore sowie die Ansprechpartner:innen für Kooperationen mit Unternehmen zu gebündelt darzustellen.
Starker Anstieg der Forschenden bei Wasserstoff-Technologien
Insgesamt 22 Institute mit 478 Wasserstoff-Forschenden (Vollzeitäquivalente) wurden hier österreichweit erfasst. Das bedeutet einen Anstieg um rund 50 Prozent im Vergleich zur letzten Erhebung im Jahr 2021. Und mehr noch: Mehr als 60 % der Wasserstoff-Forschenden Österreichs sind in der grünen Mark konzentriert, gefolgt von Wien. Der TU Graz Campus bildet mit dem K1-Zentrum HyCentA, dem Large Engines Competence Center LEC und weiteren TU-Graz Instituten mit rund 190 in diesem Bereichen Forschenden nicht nur Österreichs Hotspot in der Wasserstoff-Forschung, sondern liegt auch EU-weit unter den Top-3, nach Jülich (Deutschland) und Sintef (Norwegen). Weitere nationale Zentren bilden das Bioenergy and Sustainable Technologies Kompetenzzentrum (BEST, Graz) die Montanuniversität Leoben und die TU Wien. Diese Leuchttürme, an die sich noch weitere (außer-)universitäre Entwicklungsschmieden fügen, bilden gemeinsam die Eckpfeiler der H2 Research Map Austria.
Verlagerung der Schwerpunkte hin zu industriellem Einsatz
Die Forschungsschwerpunkte der einzelnen Institute und Zentren haben sich in den vergangenen Jahren leicht verschoben, erklärt dazu Bernhard Puttinger, Cluster-Geschäftsführer des Green Tech Valley: „Die aktuellen Fragestellungen haben sich von der H2-Herstellung, Speicherung & Distribution hin zu vermehrten Forschungsaktivitäten von H2-Einsatz in der Industrie gewandelt. Das zeigt, dass die Entwicklungen hier bereits deutlich über die reine Grundlagenforschung hinaus gehen und in den Kooperationen mit den Unternehmen im Land in möglichen Anwendungsfeldern etabliert werden.“
Dass dies nur mit starkem, gemeinsamem Einsatz einhergeht, betont Forschungslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl: „Forschung, Entwicklung und Innovation sind die Grundlage, um die Grüne Transformation erfolgreich meistern zu können. Gerade auf Wasserstoff basierende Technologien bieten hier eine Vielzahl an Chancen. Heimische Hochschulen, Forschungszentren und Unternehmen beschäftigen sich in zahlreichen Projekten damit, die Nutzungsmöglichkeiten von Wasserstoff laufend zu verbessern und auszuweiten. Das stärkt unsere Position als Vorzeigeregion in diesem Bereich.“
ACstyria-Geschäftsführer Thomas Krenn unterstreicht zudem das große Potenzial, dass die Wasserstoffforschung für die Industrie, insbesondere im Automotivebereich, bereithält, und das es zu heben gilt: „Nachhaltig produziert bietet Wasserstoff insbesondere in Bezug auf die Dekarbonisierung des Verkehrssektors erhebliche Potenziale. Dadurch hat der Energieträger in den letzten Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen. Wir sind davon überzeugt, dass Wasserstoff in der Mobilität einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Mobilitätstransformation leisten kann. Diese Entwicklung werden wir maßgeblich unterstützen, um so zur Schaffung von hochqualifizierten Arbeitsplätzen und zur Förderung der Innovationskraft hierzulande beizutragen.“
Und es gibt noch viel zu tun. Derzeit stammen nämlich immer noch 95 Prozent des weltweit eingesetzten Wasserstoffs aus fossilen Energiequellen, vorwiegend Erdgas. Diesen „grauen Wasserstoff“ gilt es zunehmend durch „grünen Wasserstoff“ aus erneuerbaren Quellen wie Solarstrom oder Biomasse zu ersetzen. H2 als klimafreundlicher Energieträger kann dabei zum Beispiel elektrolytisch erzeugt werden. Dies ist emissionsfrei bei Wirkungsgraden von etwa 60 bis 80 % möglich.
Momentan ist die Herstellung von grünem Wasserstoff noch sehr teuer. Sie kostet aktuell zwei- bis dreimal so viel wie die Erzeugung von grauem Wasserstoff. Auch die Speicherung des farb- und geruchslosen Gases hat seine Tücken. Gasförmig verdichteter Wasserstoff muss unter hohem Druck in widerstandsfähigen Behältern gespeichert werden, flüssiger tiefkalter Wasserstoff benötigt für den Transport Temperaturen unter −252,85 °C.
Um diese Herausforderungen bestmöglich meistern zu können, forschen die Unternehmen und Forschungseinrichtungen im Green Tech Valley bereits mit Hochdruck an innovativen Lösungen. Denn klar ist: Der Einsatz von grünem Wasserstoff ist ein Baustein auf dem Weg Richtung Energiewende.
Hydrogen Research Map Austria
Ihr
Ansprechpartner
Markus Simbürger
Green Tech Valley Cluster
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