Gründung der Energiegenossenschaft Region Umspannwerk Gleisdorf

Sechs Gemeinden und vier Klima- und Energie-Modellregionen der Region WEIZplus schließen sich zusammen, um mit der EnergieZukunft WEIZplus und der Raiffeisenbank die Energiegenossenschaft „Umspannwerk Gleisdorf“ zu gründen.
Gründung "EEG Umspannwerk Gleisdorf"-c-Wagner-Kletz

Innerhalb von nur fünf Monaten seit dem offiziellen Kick-off entsteht mit der Gründung der Energiegenossenschaft Region Umspannwerk Gleisdorf eGen eine in Europa beispiellose Initiative: Erstmals schließen sich sechs Gemeinden* und vier Klima- und Energie-Modellregionen* der Region WEIZplus zusammen, um gemeinsam mit der EnergieZukunft WEIZplus und der Raiffeisenbank die Energiegenossenschaft „Umspannwerk Gleisdorf“ zu gründen. Dies ist der Beginn einer Reihe von Energieprojekten, die zur Vision beitragen, die Region WEIZplus bis 2030 vollständig mit 100 % erneuerbarem Strom aus lokaler Erzeugung und fairen Preisen zu versorgen.

Für die 41 Gemeinden, 120.000 Einwohner*innen und ca. 5.000 Betriebe umfassende Region WEIZplus wird es zukünftig möglich sein, fossilen Energieträgern Lebewohl zu sagen und damit ihre Energieversorgung selbst in die Hand zu nehmen. Das Motto lautet „Aus der Region, für die Region”.

Die in der Region vorhandenen eigenen Energieressourcen sollen aktiviert und den im Projektgebiet ansässigen Stakeholder*innen, wie Gemeinden, regionalen Betrieben, Landwirten und der Bevölkerung im Rahmen von Energiegemeinschaften – also dem Zusammenschluss von mehreren Teilnehmerinnen zur gemeinsamen Produktion und Verwertung von Energie – zugänglich gemacht werden.

Um dieses Vorhaben umzusetzen, wurde die EnergieZukunft WEIZplus ins Leben gerufen. Bereits die Voruntersuchung des Projektes hat gezeigt, dass eine Versorgung der Region mit 100 % erneuerbaren Energieträgern möglich ist. Zudem wurde ein Energieeinsparungspotenzial von 25 % ermittelt. Es wurde festgestellt, dass durch die derzeitige Versorgung mit fossilen Energieträgern ein jährliches Wertschöpfungspotenzial von rund 200 Millionen Euro verloren geht.

Gemeinde- und KEM-übergreifende Energiegemeinschaften bieten den Vorteil, aktiv an der Gestaltung der Energiezukunft teilzunehmen, durch gemeinsame Abwicklung bzw. Organisation Kosten einzusparen und damit bessere Konditionen für die jeweilige Gemeinde, kleine und mittlere Betriebe (KMUs), Landwirt*innen sowie für die Privathaushalte der Gemeindebürger*innen zu erzielen. Weiters kann somit auch die Versorgungssicherheit in der eigenen Region gewährleistet werden.

Übergeordnetes Ziel des Vorhabens EnergieZukunft WEIZplus ist es, zukünftig flächendeckend allen 120.000 Einwohnerinnen der Region die Möglichkeit zu geben, regional produzierten Strom nutzen zu können und dabei auch noch Kosten zu sparen. Erneuerbarer Strom bringt neben den Effekten, wie CO₂-Einsparung, Versorgungssicherheit und Preisstabilität, in Form von Energiegemeinschaften einen direkten Mehrwert für die Bürgerinnen. Durch die Optimierung und Integration von gemeinschaftlich genutzten Quartiersspeichern können zukünftig auch mehr PV-Anlagen ans Stromnetz angeschlossen werden.

Das Vorhaben EnergieZukunft WEIZplus zeigt einmal mehr, dass die Energiewende keine Utopie ist, sondern durch gemeinsames Engagement und innovative Lösungsansätze zum Wohle aller umsetzbar ist.

 

Statements der Redner*innen:

Herbert Pillhofer, Mitglied des Aufsichtsrates der EnergieZukunft WEIZplus und Bürgermeister der Marktgemeinde Pischelsdorf am Kulm: „Als Bürgermeister der Gemeinde Pischelsdorf am Kulm, ist es mir ein Anliegen Teil des Vorhabens EnergieZukunft WEIZplus zu sein. Die in den Gemeinden erzeugte Energie soll auch der ansässigen Bevölkerung sowie den hier ansässigen Betrieben zugutekommen. Die Devise lautet die Energiewende regional umsetzen und regionale Energie für regionale Akteure nutzbar machen“.

Michael Lamprecht, KEM-Manager Energie-Erlebnisregion Hügelland, Robert Matzer, KEM-Manager Region Energiekultur Kulmland und Christian Hütter, KEM-Manager Energieregion Weiz – Gleisdorf: „Die Klima- und Energiemodellregionen sind nicht nur ein wertvolles Instrument für die teilnehmenden Gemeinden, sondern sie zeigen ihren Wert in der Region WEIZplus auch durch ihre Expertise und ein ausgezeichnetes Netzwerk. Die Gründung der Energiegenossenschaft „Umspannwerk Gleisdorf“ ist ein Meilenstein für die Region WEIZplus und bringt einen bedeutenden Schritt in Richtung einer nachhaltigen und unabhängigen Energiezukunft für uns alle. Sie zeigt, was möglich ist, wenn Gemeinden, regionale Banken und Organisationen wie die Klima- und Energiemodellregionen eng zusammenarbeiten. Wir sind stolz darauf, Teil dieser wegweisenden Initiative zu sein.”

Harald Milchrahm, Vorstand der Raiffeisenbank Region Gleisdorf – Pischelsdorf: „Als Regionalbank ist es uns ein besonderes Anliegen Projekte mit Gemeinsinn zu unterstützen, um unsere Region, in der wir seit mehr als 125 Jahren wirken und leben, nachhaltig zu verbessern. Durch den Zusammenschluss von Stromerzeugern mit Verbrauchern wird der Austausch von nachhaltigem Strom zu fairen Preisen ermöglicht und entsteht ein Mehrwert für Einzelne und die Gemeinschaft – WIR MACHT´S MÖGLICH.“

Rafael Bramreiter, Vorstand der EnergieZukunft WEIZplus: „Mit unserem Vorhaben, der EnergieZukunft WEIZplus, möchten wir einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende leisten. Diese muss regional gedacht werden, um gemeinsame Potenziale zu nutzen und Investitionskosten zu senken. Gleichzeitig nehmen wir die Versorgungssicherheit selbst in die Hand und überlassen die Preisgestaltung nicht externen Investoren. Unser Ziel ist es, gemeinsam mit unseren Partnern eine gesicherte und leistbare Energieversorgung für alle zu schaffen. Wir danken allen Partnern für ihre Unterstützung und Zusammenarbeit bei diesem wegweisenden Projekt.“

 

[Quelle: PA Energiezukunft WEIZplus, 18. Juli 2024]

Kontakt

Veronika Pranger
Kommunikation

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