Unter der Schirmherrschaft des Wirtschafts- und Klimaschutzministeriums und des Kooperationspartners Verbund wurden heute Abend in den Prunksälen der Albertina die besten GEWINN-Jungunternehmer:innen 2024 ausgezeichnet.
Zum 34. Mal suchten GEWINN und Verbund die 100 besten Gründungen und Start-ups in Österreich. Ausgezeichnet werden zudem die herausragendsten Einreichungen in den Kategorien Energie & Umwelt, Hightech, Export, Circular Economy und Idee des Jahres.
1. Platz: HydroSolid GmbH, 3150 Wilhelmsburg
2. Platz: ANYWHERE.SOLAR GmbH, 5411 Oberalm
3. Platz: Holloid GmbH, 1190 Wien
Sieger Kategorie „Energie & Umwelt“: Parastruct GmbH, 6020 Innsbruck
Sieger Kategorie „Hightech“: Holloid GmbH, 1190 Wien
Sieger Kategorie „Export“: Shopreme GmbH, 8020 Graz
Sieger Kategorie „Circular Economy“: ProtectLiB GmbH, 8010 Graz
Sieger Kategorie „Idee des Jahres“: Heizma Group FlexCo, 1030 Wien
Hier das Gewinn-Portrait zu Preisträger & Green Tech Valley Unternehmen ProtectLiB:
“Wenn sich ein Chemiker und Verfahrenstechniker, ein Mathematiker und Informatiker und ein Zerspanungstechniker und Maschinenbauer zusammentun, muss fast zwangsläufig etwas „Gscheits“ dabei herauskommen. Im Fall von Tobias Kopp, Jürgen Abraham und Chris Pichler ist es Protectlib, das ein sicheres und effizientes Recyclingverfahren für Lithium-Ionen-Batterien (LIB) entwickelt hat. „Batterien bergen immer eine Brandgefahr und müssen daher als Gefahrgut behandelt werden“, erklärt Kopp. Gefahrenpotenzial steckt aber auch in der Vorbehandlung der Akkus vor dem Recycling, die derzeit noch manuell erfolgt. Bei dem von Protectlib entwickelten und patentierten Verfahren entfällt die sonst notwendige Tiefenentladung. Stattdessen wird die Batterie „durch einen physikalischen Prozess im NieDie Protectlib-Gründer Tobias Kopp, Chris Pichler und Jürgen Abraham (v.l.n.r.) haben ein sicheres und effizientes Verfahren zum Recycling von Lithium-Ionen-Batterie entwickelt. dertemperaturbereich deaktiviert“, erklärt Kopp. Und das im Idealfall vor Ort: „Unser Verfahren erlaubt es, den ersten Prozessschritt dezentral durchzuführen, unabhängig davon, ob die Batterie geladen ist oder nicht.“ Mit der Methode von Protectlib können sogar beschädigte oder geladene Akkus sicher zerkleinert und die Materialien gefahrlos getrennt werden. Und das macht Sinn. Denn mit der Zahl der Lithium-Ionen-Batterien steigt auch die Zahl der „EOL-Akkus“, die ihr Lebensende (End of Life) erreichen. Bis 2030 soll diese Menge auf rund 1.850 Tonnen wachsen, wobei jede Tonne einen Rohstoffwert von mehreren Tausend Euro hat. Gegründet wurde Protectlib Anfang 2024 als Spin-off der Universität Graz, die Forschungen und Vorarbeiten dauern bereits länger. Nachdem mit einer Prototypanlage gezeigt wurde, dass das Verfahren funktioniert, laufen derzeit die Vorbereitungen für eine deutlich größere Pilotanlage, die bis zum Frühjahr 2025 dann auch den Marktbeweis erbringen soll, so Kopp: „Mit der Pilotanlage können dann Bat terien im zweistelligen Kilobereich sicher und automatisiert behandelt werden.“ Installiert wird diese Anlage bei einem Partnerunternehmen, das auch ein potenzieller Kunde ist. Darüber hinaus gibt es Absichtserklärungen von weiteren namhaften Betrieben, die mit Protectlib kooperieren wollen. Dazu zählen Unternehmen, die mit Batterien arbeiten, etwa im Bereich der E-Mobilität, Entsorgungsbetriebe, aber auch Abnehmer der Stoffe, die mit dem Verfahren von Protectlib wieder in den Kreislauf zurückgeführt werden.”
[Quelle Portrait: Gewinn, 11/2024, S. 79]
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